Auf dieser Seite wollen wir einen Einblick in die reichhaltige Geschichte des VfL Germania 1894 geben.
Die ganz großen Erfolge des VfL Germania 1894 liegen zwar mittlerweile schon recht lange zurück,
unsere großen Spieler haben wir aber noch längst nicht vergessen.
26. August 1894
Gründung des 1. FFC Germania 1894
(Erster Frankfurter Fußball Club Germania 1894).
17. Oktober 1897
Der Verband Süddeutscher Fußball-Vereine (Vorgänger des Süddeutschen Fußball Verbandes) wird durch den 1. FFC Germania 1894
(vertreten durch Fritz Seidenfaden) und 7 weitere Vereine gegründet (Wikipedie Artikel dazu).
1899
Durch Abspaltung vom 1. FFC Germania 1894 werden mehrere neue Vereine in Frankfurt gegründet, aus denen später der FSV und die Eintracht entstehen.
1900
Der 1. FFC Germania 1894 gründet zusammen mit dem Frankfurter FC Viktoria 1899 und dem Frankfurter FC 1899 den Frankfurter Association Bund und erringt zwischen 1900 und 1908 zwei Meisterschaften.
28. Januar 1900
Insgesamt 86 Vereine gründen in Leipzig den DFB. Der 1. FFC Germania 1894 gehört zu den Gründungsmitgliedern und stellt mit J. K. Roth den ersten Kassierer im DFB-Vorstand (Wikipedie Artikel dazu).
1901 und 1904
Der 1. FFC Germania 1894 wird jeweils Süddeutscher Vizemeister.
1897 – 1907
Der 1. FFC Germania 1894 erscheint jeweils in der “Zehn Besten Liste“.
1905
Der 1. FFC Germania 1894 Frankfurt wird als einziger deutscher Fußballverein zum internationalen Turnier der Weltausstellung in Lüttich eingeladen und erreicht dort den zweiten Platz.
1908
Fritz Becker, ehemaliger Jugendspieler des 1. FFC Germania 1894, erzielt das erste und das dritte Tor für Deutschland in der Länderspielgeschichte. Leider war er da schon bei den Frankfurter Kickers, der späteren Eintracht Frankfurt (Wikipedia Artikel dazu).
1913 – 1923
Als F.A. Germania 1894 im TV 1860 Frankfurt erlebt der Verein an der Sandhöfer Wiese die erfolgreichste Zeit.
11. September 1921
Der 1. FFC Germania 1894 besiegt in einem Freundschaftsspiel durch zwei Tore von Fritz Schnürle den türkischen Meister Galatasaray Konstantinopel (heute Istanbul).
1922
Nach einem Sieg über Eintracht Frankfurt (4:1 vor 16.000 Zuschauern) nimmt der 1. FFC Germania 1894 erneut an der Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft teil und wird Vizemeister. Es folgt eine Einladung nach Schweden.
1933
Fusion mit dem VfL Sachsenhausen zum VfL Germania 1894.
„DER SCHWEDENPOKAL“
In den Verbandsspielen 1921/1922 gelang es der Germania 94 Frankfurt, Meister des Mainbezirks zu werden. Damals gab es noch keine Ober- oder Bundesliga. Der Süddeutsche Fußballverband war in Bezirke eingeteilt und die Bezirksmeister spielten um die Süddeutsche Meisterschaft und der Süddeutsche Meister schließlich um die Deutsche Meisterschaft.
In einem Entscheidungsspiel um die Nordmainkreismeisterschaft (der Mainbezirk bestand aus Nord- und Südmainkreis) am 12.2.1922 besiegte Germania 94 seinen Tochterverein, die Eintracht Frankfurt, auf dem Gelände am Riederwald mit 4:1 Toren. Bei einem weiteren Entscheidungsspiel, auf dem Bieberer Berg in Offenbach, besiegte Germania 94 den Südmainkreismeister aus Neu Isenburg mit 4:2 Toren und war damit Meister des gesamten Mainbezirks. In der Süddeutschen Meisterschaft hatte man dann aber gegen den V.f.R. Mannheim, trotz überlegenen Spiels, mit 0:1 das Nachsehen.
Zur Belohnung (oder zum Trost) für die errungene „Vorherrschaft“ am Main, schickte man die Mannschaft auf Reisen. Spiele gegen europäische Spitzenmannschaften wie MTK und BAK Budapest, WAC Wien, Wacker Leipzig, Young Boys Bern, Old Boys Basel und Galatasaray Istanbul (damals Konstantinopel), wurden allesamt gewonnen!
Die Krönung der Saison aber war eine dreiwöchige Reise nach Schweden im Mai 1922. Diese Einladung war damals, vier Jahre nach dem 1.Weltkrieg, keineswegs selbstverständlich. Germania 94 Frankfurt wurde in Schweden mit unbeschreiblicher Herzlichkeit aufgenommen! Sechs Spiele gegen schwedische Spitzenmannschaften in Gefle, Stockholm, Sandviken, Västeros und Norköpping, darunter eine Verbandsmannschaft, verliefen alle erfolgreich. Abschließend kam es zu einem Turniersieg mit dem Gewinn eines Silberpokals, der von keinem Geringeren, als König Gustav dem V. von Schweden, überreicht wurde!
Der Gewinn dieses „Schwedenpokals“ ist in der heutigen Zeit etwa vergleichbar
mit dem Gewinn des UEFA-Pokals.
In Frankfurt war man sehr stolz darauf, wenige Jahre nach dem 1.Weltkrieg einen solchen sportlichen Erfolg im Ausland erzielt zu haben.
Zuhause in Frankfurt gab es daher auch einen pompösen Empfang für unsere erfolgreichen Fußballbotschafter (siehe Foto unten). Zehn Zweispännerkutschen, von einer Musikkapelle angeführt, brachten unsere Schwedenpokalgewinner in einer wahrhaft triumphalen Fahrt vom Frankfurter Hauptbahnhof über Kaiserstraße, Hauptwache, Zeil und Konstablerwache bis zum damaligen Klubhaus im Sandweg 4 (heute noch das Klubhaus des F.T.V. 1860 ) zu dem wir damals, nach einer Fusion, als Fußballabteilung gehörten.
Aus „unglückseligen Gründen“ kam es aber 1924 wieder zur Trennung vom F.T.V.1860.
(Zitat aus einem Bericht von Otto Köllisch, einem ehemaligen Spieler dieser Meistermannschaft)
Nach dem 2.Weltkrieg war der „Schwedenpokal“ irgendwann nicht mehr auffindbar. Es gab Vermutungen, Verdächtigungen, aber kein Mensch im Verein wusste konkret, wo der Schwedenpokal in den Kriegswirren abgeblieben ist.
1994, im Jahr unseres 100-jährigen Vereinsjubiläums, tauchte er wieder auf………….